Ibraimo Alberto
wurde 1963 in Charonga geboren. Damals war Mosambik noch portugiesische Kolonie. Das Land gehörte einem portugiesischen Großgrundbesitzer. Für die einheimischem Kinder aus dem Dorf war gute Schulbildung damals nicht vorgesehen. Sie sollten zukünftige Plantagenarbeiter*innen werden. Ibraimo hat das nicht akzeptiert und für sein Recht auf Bildung gekämpft. Für den Besuch der Schule musste er damals hart arbeiten und einen langen Schulweg auf sich nehmen. Nach der Unabhängigkeit Mosambiks 1975 konnte er auch die weiterführende Schule besuchen. 1981 kam er als Vertragsarbeiter nach Deutschland in die DDR. Er hatte gehofft, hier ein Studium zu absolvieren. Stattdessen wurde er im Fleischkombinat Berlin eingesetzt. Ibraimos Familie, die Mutter und Geschwister leben heute noch in Charonga. Ibraimo weiß, wie wichtig Bildung für die Zukunft der Kinder ist. Eine Schule in Charonga ist sein Herzensprojekt.
Geschichten über seine Kindheit in Charonga hat er in einem Buch aufgeschrieben.
Ibraimo Alberto/Daniel Bachmann
Ich wollte leben wie die Götter
Was in Deutschland aus meinen afrikanischen Träumen wurde
Kiepenheuer & Witsch, 2014
Ulrike Grund
ist Soziologin und Bildungreferentin und hat mehrere Jahre für die NGO „LeMuSiCa“ in Chimoio gearbeitet. LeMuSiCa („Levante-se Mulher e Siga o seu Caminho – Frau steh auf und gehe Deinen Weg“) ist eine nationale Nichtregierungsorganisation in Mosambik, Provinz Manica, die sich gegründet hat, um Frauen und Mädchen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen. Frauen und Mädchen, die von häuslicher/sexueller Gewalt oder von Aids direkt betroffen sind, finden bei LeMuSiCa eine Anlaufstelle, erhalten umfassende Beratung und Begleitung und gegebenenfalls Unterbringung.
Julia Oelkers
ist Journalistin und Ibraimos Ehefrau und kam mit ihm zusammen 2016 zum ersten Mal nach Charonga.
Gemeinsam besuchten wir mehrmals Charonga. Bei diesen Besuchen traten die Bewohner*innen mit der Bitte an uns, sie beim Bau einer neuen Schule zu unterstützen. Wir entschieden uns, in Deutschland nach geeigneten Förderpartner*innen für solch ein Bauprojekt zu suchen. Zum Glück sind wir recht schnell auf Agathe Venedey-Grenda und Dorothea Fobbe und den Verein „Schulpartnerschaft mit Mosambik e.V.“ der Gesamtschule Hungen gestoßen.
Schulpartnerschaft mit Mosambik e.V.
Der Verein „Schulpartnerschaft mit Mosambik e. V.“ ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 1988 besteht. Der Hauptzweck des Vereins liegt darin, im Partnerland Mosambik möglichst vielen jungen Menschen den Zugang zu schulischer Bildung zu ermöglichen. Der Verein ist eng mit der Gesamtschule Hungen verbunden.
Im Jahr 1992 wurde der erste Schulbau in der Region Chimoio vom privaten Träger Schulpartnerschaft mit Mosambik e.V. realisiert, seither entstanden weitere vier Schulbauprojekte.
Der Verein nahm sich der Schule in Charonga an und dank des sehr engagierten Einsatzes von Agathe Venedy-Grenda und Dorothea Fobbe wurde das Projekt Verbesserung der Primar- und Erwachsenenbildung im ländlichen Raum im Distrikt Macate/Mosambik – Bau einer Primarschule in Charonga inkl. Capacity Development in verschiedenen Bereichen mit der Projektnummer 5797 vom BMZ mit Datum vom 06.07.2021 genehmigt. Projektbeginn war am 15.07.2021.